BKM plant erhebliche Schwächung der Freien Szene

Pressemitteilung

Hamburg, 05.08.2024. Die Bühnengewerkschaft GDBA ist entsetzt über die Pläne der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, die Mittel für die Bundeskulturfonds für das Jahr 2025 um die Hälfte zu kürzen, obwohl ihr 50 Millionen mehr Mittel zur Verfügung gestellt werden sollen.

Einer der Leidtragenden ist der Fonds Darstellende Künste. Ihm sollen knapp 50 % weniger Mittel zur Verfügung gestellt werden, so dass er drei von sechs innovativen Förderprogrammen streichen und die Fördermittel in den verbleibenden Programmen deutlich beschränken muss. Die GDBA ist Mitgliedsverband des Fonds Darstellende Künste und setzt sich seit rund 40 Jahren mit dem Fonds für eine Förderung der Freien Kunst- und Kulturszene ein.

Außerdem sollen die Mittel für das Bündnis internationaler Produktionshäuser (Kampnagel Hamburg, HAU Berlin, Künstlerhaus Mousonturm Frankfurt, PACT Zollverein Essen, HELLERAU Dresden, FFT Düsseldorf und tanzhaus nrw) komplett gestrichen werden.

Der Fonds Darstellende Künste und die internationalen Produktionshäuser sind unerlässlich für eine hochwertige freie Kulturszene und damit auch für die berufliche Existenz hervorragend ausgebildeter Künstler:innen und somit auch einer Vielzahl der Mitglieder der GDBA.

„Mit diesen Plänen werden viele Künstler:innen in die Sozialleistung getrieben. Und das, obwohl viele, viele Verbände seit Jahren für die großen Innovationsthemen unserer Zeit kämpfen und somit auch für verbesserte Arbeitsbedingungen“, so Lisa Jopt, geschäftsführende Präsidentin der GDBA.

Die Beauftrage für Kultur und Medien, Claudia Roth, hatte gerade erst die verbindlichen Honoraruntergrenzen eingeführt und damit die Zukunft vieler Künstler:innen gestärkt.

Die nun veröffentlichen Pläne bedeuten eine Kehrtwende um 180 Grad und stehen im Widerspruch zum Koalitionsvertrag, der eine Stärkung der Bundeskulturfonds und der internationalen Produktionshäuser als Innovationstreiber vorsah.

Da die Mittel für die BKM gleichzeitig steigen, ist die Kürzung der Bundeskulturfonds umso weniger nachzuvollziehen.

Die GDBA fordert die BKM dazu auf, die Pläne für das kommende Jahr dringend zu überarbeiten und die Zukunft einer freien Kulturlandschaft in Deutschland nicht unnötig zu gefährden und so das jetzt verlorengegangene Vertrauen wiederherzustellen.


Press Release

BKM plans to significantly weaken the independent performing arts community

Hamburg, 05.08.2024. The stage union GDBA is appalled by the plans of the Federal Government Commissioner for Culture and the Media to cut funding for the Federal Cultural Fund by half for the year 2025, although it is to be provided with 50 million more funds.

One of those to suffer is the Performing Arts Fund. Almost 50% less funding is to be made available to it, meaning that it will have to cut three out of six innovative funding programs and significantly reduce funding in the remaining programs. The GDBA is a member association of the Fonds Darstellende Künste and has been working with the fund to promote the independent arts and cultural scene for around 40 years.

In addition, funding for the alliance of international production houses (Kampnagel Hamburg, HAU Berlin, Künstlerhaus Mousonturm Frankfurt, PACT Zollverein Essen, HELLERAU Dresden, FFT Düsseldorf and tanzhaus nrw) is to be cut completely.

The Fonds Darstellende Künste and the international production houses are essential for a high-quality independent cultural scene and thus also for the professional existence of excellently trained artists and therefore also for a large number of GDBA members.

„These plans will drive many artists into social benefits. And this despite the fact that many, many associations have been fighting for years for the major innovation issues of our time and thus also for improved working conditions,“ says Lisa Jopt, Executive President of the GDBA.

The Commissioner for Culture and the Media, Claudia Roth, had only just introduced the binding fee floors, thereby strengthening the future of many artists.

The plans that have now been published represent a 180-degree turnaround and contradict the coalition agreement, which envisaged strengthening the Federal Cultural Fund and the international production houses as drivers of innovation.

As the funds for the BKM are increasing at the same time, the reduction in the federal cultural funds is all the more incomprehensible.

The GDBA calls on the BKM to urgently revise its plans for the coming year and not to unnecessarily jeopardize the future of a free cultural landscape in Germany and thus restore the trust that has now been lost.


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