Völlig Inakzeptabel: Anhörungen wie am Fließband
Pressemitteilung
Massenentlassung wegen Intendant:innenwechsel am Landestheater Schwaben
Augsburg/Memmingen, 29.06.2023. Ohne Benennung von konkreten Gründen und ohne Rücksicht auf individuelle Schicksale entledigt sich die designierte Intendantin Sarah Kohrs mit Nichtverlängerungsmitteilungen von hochqualifizierten Kolleg:innen. 77 % der darstellenden Künstler:innen, 50 % der Dramaturg:innen, 50 % der Regieassistent:innen, 100 % der Ausstattungsleiter:innen sollen mit dem Beginn ihrer Intendanz entlassen werden. Dies widerspricht in eklatanter Weise ihrer Aussage vom 7. Februar 2023: „Es ist alles da, das Landestheater ist sehr gut aufgestellt.“
Die GDBA hat die Auffassung, dass personelle Kontinuität und soziale Sicherheit auch künstlerische Expertise bedeutet. In Memmingen kann eine künstlerische Leitung auf ein starkes Team zurückgreifen, das frisch angefangen hat. Ein vermeintliches Abwechslungsbedürfnis des Publikums vorzuschieben, ist nach gerade einmal zwei Jahren keine nachvollziehbare Begründung für diesen Kahlschlag.
Erik Völker, Landesvorsitzender der GDBA Bayern: „Nach drei Minuten war der Spuk vorbei. Die Anhörungen verliefen wie am Fließband. Kohrs lässt elementare Skills wie Empathie vermissen. Das ist aus der Zeit gefallen und inakzeptabel.“ Darüber hinaus wurden soziale Gesichtspunkte gar nicht erst berücksichtigt. Wolfgang Schwaninger, Justiziar der GDBA: „Es grenzt an Massenentlassung, nur ohne Sozialplan.“
Der GDBA-Landesverband Bayern fordert daher eine unverzügliche Rücknahme der Massenentlassungspläne von Sarah Kohrs und ruft zu einer Zusammenarbeit zwischen designierter Intendantin und dem bestehenden künstlerischen Team für mindestens eine Spielzeit auf.
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an Erik Völker, Vorsitzender des GDBA- Landesverbands Bayern: lvby@gdba.de